吃饭和说话 (Deutschübersetzung unten)
副标题1:新概念——需求价值
副标题2:哪种需求决定着个体体验和社会形式
副标题3:语言对于人类的魔幻角色
周日闲暇,不经意中,跟女儿开始了一个奇特的话题。
如果人不需要吃喝和睡觉也能生存,那人类社会跟现在会有什么区别?
一个看似荒唐逗乐的假设。 我们就这样设想下去,就像编童话故事一样。但编着编着,我突然严肃了起来。。。这就像大学时证明线性代数定理一样奇妙。
让我们大跨越式地开始一场论证,中间省去的步骤留给智商高的人自补。如果有觉得推论太肤浅,可以读一下群论,极限的概念,或热动力,以便可以理解抽象的证明,宏观系统和稳定性。
如果人不需要吃喝睡也可以存活,那么人不再有动力,也不再需要去工作。这是所有人都很快会意识到的事情。所以世界上的人不久就都停止了工作。世界上的一切物质文明也都不久就停止运行或存在。人类由此成为食物链的末端。不久人类就认识到,为了保护自己,仍然要继续一部分的工作,比如制造围墙,好不被野兽吃了。由于一部分人有能力去承担这些工作,导致所有人最终都必须工作。工作就会导致欲望的生成。比如工作就会累,累就需要娱乐,以此类推。所以最终,人类社会还是现在这个样子。
这是一个让人毛骨悚然的结论:如果人不需要吃饭也可以存活,现在的社会状态和形式不会有任何不同!人们还是一样的忙碌,一样的被欲望驱使,一样的为资源而争斗。人类的文明不会遭受任何影响,仍然会进步,不得不进步,因为欲望在工作的必要性的驱使下也在不断增长。
这让我想到了动态系统的吸引子。无论初始状态如何,整个系统最终都会进入同一个状态。也就是说吃饭这个生存的基本条件,对于整个社会形态的发展,没有决定作用。它的消失不会影响整个系统的发展趋势。
整个系统,也就是社会形式,如果不变,那么人对生命和生活的体验也不会有变化。摆脱了对吃喝的依赖,这么大的事情,竟然不会改变我们对生活的体验,我们不久就会忘掉这个自由度。
越往下想就越令人感到惊诧。如果这么大的一个本领——不需要吃喝就能活着,都不会改变任何事情,那么人类能获得的新的本领,也不会带来什么不同。比如能源自由。这不会给社会和个体带来变化。
也就是说,我们现在认为决定一切的大问题,比如能源问题,环境问题,决定我们生存的基本条件——吃喝,并不是决定人类社会这个系统的因素。他们可有可无!
那么,人类社会到底是由什么因素决定的。什么条件如果一旦消失,整个系统会根本地改变,或坍塌。
是什么代替了吃喝的地位?不难发现,是其他的欲望。是相互的依赖。是单个生命体的脆弱带来的对生命共同体的依赖。是那种一定要让别人知道自己需求的需求。如果没有人知道自己的需求,自己就会消亡。物质上的消亡,和精神上的。难道对人类这个系统起决定作用的是对沟通的需求?
反证法:要证明这个观点,假设人对沟通没有任何需求。在此条件下推理,如果结果是人类社会跟以前没有任何不同,那就说明沟通跟吃饭一样,是不决定人类社会形式的一个可以忽略的因素。
如果人没有沟通的需求,也就是说每个人都觉得我不需要说话或任何形式的互动就能活得很好,也就是说每个人都觉得不被任何人理解自己的任何事情也能活得很好,那么人们不再需要合作,也不再需要爱。没有合作和爱,人们一样会变成食物链的末端。至少到那个时刻,生存的本能会唤醒人类,还是需要交流和互动,才可能维持生存。
这里要总结一下结论:如果人不需吃喝,那么社会还是现在的样子,人们都在工作,奔波,合作,争斗。。。如果人不需交流,那么社会将不会是现在的样子,人类会消亡。上面的提问被证明了。对沟通的需求是对人类这个系统起决定作用的因素。沟通,对人类的意义,从本质上远大于吃喝。即使我们无法摆脱对吃喝的依赖,但吃喝不是决定我们生活形式的因素。我们虽然同样无法摆脱对沟通的依赖,但沟通是一个不可消除的因素。它比吃喝要重要。它是不可代替的。
对依赖吃喝的解放,是一种对资源的依赖的解放。当人类所有资源问题得以解决时,人们会发现,这同样不会带来什么改变, 因为人们真正永远解决不了的依赖,是个体相互之间的依赖,是一种对被人懂,懂别人的依赖。这种依赖,就是对说话的需要。一个人如果认为不需要说话,或不需要完全表达自己,可以说他开始隔离自己。假如我们设想一个尺度:100%的隔离会导致立刻的消亡,0%的隔离代表健全的生活。这两个极端之间的隔离度代表着一个人的生活的残缺度。一个社会,一个群体的平均隔离度越高,这个群体就越濒临解体和灭亡,也随之会导致个体的灭亡。
这个思维之旅带来的结论是令人深省,令人敬畏的。说话比吃饭重要。说话是无法代替的塑造社会形式的因素。是个体和人类集体生存的顶梁柱。而吃喝是可以代替的。是的,我们摆脱不了吃喝,但摆脱了也会有新的东西占领吃喝的地位。我们无法摆脱说话,但摆脱了说话,将没有任何可以代替它的事物,我们将彻底停止存在。
吃喝这个生存的条件,它的价值几乎是零,它在我们作为个体对生活的主观体验起到的影响,几乎是零。对社会作为整体的存在形式起到的影响,也同样几乎是零。
而说话这个生存的条件,它的消失会彻底改变我们对生活的体验,也会彻底改变我们的社会形式。
说话的质量,才是真正决定对生活和生命体验质量的东西。
在异国他乡,我们不能委屈说话的质量。
Essen und Sprechen
Untertitel 1: neuer Begriff – Bedürfnisgewicht
Untertitel 2: welches Bedürfnis bestimmt das subjektive Empfinden und die Gesellschaftsform
Untertitel 3: Die magische Rolle der Sprache in unserem Leben
An einem entspannten Sonntag und komplett spontan habe ich mit Töchterchen ein sonderbares Gesprächsthema angefangen.
Wenn Menschen essen, trinken und schlafen nicht zum Überleben brauchen würden, wie würde die menschliche Gesellschaft dann aussehen?
Eine allem Anschein nach sehr lustige und absurde Fiktion, aber wir spinnen einfach lustig weiter, wie bei einem Märchen. Doch nach und nach werde ich plötzlich von einem Ernst gepackt... Es fängt an, sich magisch anzufühlen, wie beim Beweis mancher großen Theoreme in der Linearen Algebra aus der Studienzeit.
So lasst uns hier in großen Zügen eine Beweisführung veranstalten, wobei viele Zwischenschritte den Lesern mit einer hohen IQ zum Selbstergänzen überlassen werden. Wer die Beweisführung aufgrund der großen Züge evtl. für zu oberflächlich halten würde, dem sei empfohlen, sich zur Vorbereitung mit der Gruppentheorie, mit dem Begriff des Grenzwertes, oder mit Thermodynamik vertraut zu machen, damit abstrakte Beweisführung, makroskopische Systeme und Stabilitätsverhalten dann verständlicher erscheinen.
Wenn Menschen nicht essen, trinken und schlafen brauchen, um zu überleben, dann werden sie keine Motivation und kein Bedürfnis mehr haben, zu arbeiten. Alle Menschen werden dann nach kürzester Zeit dies erkennen. So hören nach kurzer Zeit alle Menschen der Welt auf zu arbeiten. Die gesamte materielle Welt wird dann stillstehen oder aufhören zu existieren. Damit wird die Menschheit ans untere Ende der Nahrungskette abrutschen. Und erneut nach kurzer Zeit werden die Menschen erkennen, um sich und ihre Art zu beschützen, muss ein Teil der früheren Arbeiten weiter verrichtet werden, wie z.B. Mauerbau, damit wir nicht von wilden Tieren gefressen werden. Und da ein Teil der Menschen diese Art der Arbeit leisten kann, führt es dazu, dass am Ende die Menschen wieder alle arbeiten müssen. Arbeiten führt zu weiteren Bedürfnissen. Z.B. durch die Arbeit wird man müde, so braucht man Unterhaltung und Entspannung, und so weiter und so fort. Daher gelangen wir am Ende der Gedankengänge zu dem Schluss, dass die menschliche Gesellschaft immer noch genauso sein wird wie jetzt.
Das ist eigentlich eine unheimliche Feststellung: Dass die Menschen nicht einmal Essen brauchen, um zu überleben, hat keinerlei Auswirkung auf den Zustand und die Form unserer Gesellschaft. Diese wird sich nicht im Geringsten verändern! Alle Menschen werden wie immer beschäftigt sein, getrieben von verschiedenen Bedürfnissen, und sich um Ressourcen streiten. Die menschliche Kultur erfährt keinerlei Einflüsse, sie wird und muss sich weiter entwickeln, weil die Bedürfnisse, bedingt durch die Notwendigkeit des Arbeitens, ebenfalls stetig wachsen.
Ich muss hier plötzlich an den Attraktor eines dynamischen Systems denken. Unabhängig vom Anfangszustand läuft das Gesamtsystem immer in denselben Endzustand. Das bedeutet in unserem Fall, dass Essen zwar Grundbedürfnis zum Überleben ist, aber keinen bestimmenden Faktor für die Entwicklung der Gesellschaft darstellt. Das Verschwinden dieses Bedürfnisses hat keinerlei Einfluss auf den Entwicklungstrend des Gesamtsystems.
Wenn das Gesamtsystem, hier die Gesellschaftsform, sich nicht verändert, dann verändert sich auch das individuelle, subjektive Empfinden zum Überleben und zum Leben nicht. Die Unabhängigkeit von der Nahrungsaufnahme - eine derart große Sache - hat erstaunlicherweise keinen Effekt auf unsere Erfahrung, wir werden diese Befreiung nach kurzer Zeit vergessen haben.
Je weiter ich diesen Gedanken folge, desto mehr muss ich staunen. Wenn eine derart große Fähigkeit, nämlich ohne Nahrung leben zu können, praktisch nichts verändern kann, dann werden alle andere neue Fähigkeiten der Menschen ebenfalls keine Veränderung herbeiführen. Wie z.B. die Ressourcen- oder Energiefreiheit. Dies würde weder für die Gesellschaft, noch für Individuen einen Unterschied machen.
Ergo, die von uns als fundamental wichtig identifizierten Themen wie Energieproblem, Umweltproblem, sowie die Grundbedürfnisse des Überlebens wie Essen und Trinken, sind in Wahrheit keine entscheidende Faktoren für das System „menschliche Gesellschaft“. Ja, sie sind als Einflussfaktoren dafür völlig irrelevant! Wenn das so ist, durch welche Faktoren wird die Gesellschaft dann bestimmt, innerlich geformt? Welche Voraussetzung wird – bei einem Entfall – das übergeordnete System grundliegend verändern, oder gar umstürzen.
Was hat im Gedankenexperiment oben die Position von Essen und Trinken eingenommen, nachdem diese als Bedürfnisse wegfallen. Ja, die Antwort liegt auf der Hand: andere Bedürfnisse. Und zwar die Abhängigkeit der Individuen voneinander. Es ist die aufgrund ihrer Zerbrechlichkeit entstandene Abhängigkeit der Einzelnen zum Kollektiven. Es ist das Bedürfnis eines jeden Einzelnen danach, dass andere seine Bedürfnisse kennen. Wenn niemand die eigenen Bedürfnisse kennt, wird man untergehen – ein materieller wie auch geistiger Untergang. Können wir denn daraus den Schluss ziehen, dass der bestimmende und formgebende Faktor für die Menschheit in unserem Bedürfnis liegt, uns zu verständigen?
An dieser Stelle denke ich spontan an die Beweismethode durch Widerspruch. Um die obige These zu beweisen, nehmen wir erst einmal an, dass die Menschen keinerlei Bedürfnisse nach Kommunikation und Verständigung haben. Wenn wir von dieser Annahme ausgehen und zu dem Schluss kommen, dass die Gesellschaft sich dann nicht verändert, wie im Fall von „Essen und Trinken“, dann ist Kommunikation als formgebender Faktor ebenfalls vernachlässigbar.
Also, wenn man nicht kommunizieren muss, d.h. wenn jeder der Überzeugung ist, dass er gut leben kann, ohne zu reden oder in irgend einer Form mit anderen in Interaktion zu treten, also wenn jeder denkt, dass er allein gut leben kann, ohne von irgendjemandem verstanden zu werden, dann brauchen die Menschen keine Zusammenarbeit mehr, und sie brauchen auch keine Liebe mehr. Ohne Zusammenarbeit und Liebe wird die Menschheit erneut das untere Ende der Nahrungskette darstellen. Spätestens dann werden die Menschen wachgerüttelt, vom Überlebensinstinkt, dass sie zum Weiterleben kommunizieren und interagieren müssen.
Lasst uns hier einmal die Ergebnisse der Argumentation zusammenfassen: Wenn man nicht zu essen und zu trinken braucht, wird die Gesellschaft immer noch so sein wie jetzt. Wir werden arbeiten, Stress haben, mit einander auskommen, einander bekämpfen ... Wenn man nicht kommunizieren muss, wird die Gesellschaft nicht mehr so sein wie jetzt, die Menschheit wird nicht mehr existieren. Die obige These ist hiermit bewiesen. Das Bedürfnis nach Verständigung ist ein formgebender Grundbedürfnis für unsere Gesellschaft. Uns verständigen ist grundsätzlich bedeutender als essen und trinken. Auch wenn wir in der Realität uns nicht von essen und trinken lösen können, bestimmen diese nicht unseren Lebenszustand. Doch andererseits: auch wenn wir uns ebenfalls nicht von Verständigung lösen können, ist diese ein bestimmender Faktor für unseren Lebenszustand. Er ist wichtiger als Nahrung, er ist unersetzbar.
Die Unabhängigkeit von Nahrungsaufnahme bedeutet auch eine Art Ressourcenfreiheit. Auch wenn die Menschheit alle Ressourcenknappheitsprobleme beseitigt hätte, würde sie dann feststellen, das hat nichts verändert. Wovon wir uns nie frei machen können, ist die Abhängigkeit zu einander, die Abhängigkeit zu „von anderen verstanden werden“, und zu „andere verstehen“. Diese Abhängigkeit ist das Bedürfnis zu sprechen. Wenn jemand glaubt, dass er nicht sprechen muss, oder sich nicht vollständig ausdrücken muss, hat er eigentlich angefangen, sich zu isolieren. Denken wir uns eine Skala: 100% Isolation auf der einen Seite, die zum Tod führt, und 0% Isolation auf der anderen Seite, die ein voll intaktes Leben darstellt. Zwischen diesen beiden Extremen liegen verschiedene Grade der Isolation und zeigen die Grade der Behinderung eines menschlichen Lebens. In einer Gesellschaft, je höher der durchschnittliche Isolationsgrad, desto näher befindet sich die Gruppe an Kollaps und Vernichtung, was auch den Untergang der Individuen bedeutet.
Diese gedankliche Reise hat uns zu einer ernüchternden, Ehrfurcht erregenden Erkenntnis geführt. Sprechen ist wichtiger als essen. Sprechen ist eine ersatzlose, formende Macht, die unsere Gesellschaftsform bestimmt. Es ist ein Eckpfeiler der Existenz für Individuum und Kollektiv. Während Essen und Trinken ersetzbar sind. Ja, wir können Essen als Bedürfnis physisch nicht abschütteln, doch der Punkt ist, seine Position kann beim Wegfall sofort durch andere Bedürfnisse eingenommen werden. Wir können das Bedürfnis zu sprechen nicht abschütteln, diese Position wird aber durch nichts anderes besetzt werden können. Ein Wegfall von Sprechen bedeutet das Ende unserer Existenz.
Essen als Lebensvoraussetzung hat ein Gewicht von praktisch null, denn sein Einfluss auf die Form des Lebens, ob individuell oder gesellschaftlich gesehen, liegt nah bei null.
Hingegen ist Sprechen eine Lebensvoraussetzung, bei derer Wegfall unsere Lebensweise und Gesellschaftsform voll und ganz anders sein werden.
Die Qualität des Sprechens bestimmt unser subjektives Empfinden zur Lebensqualität.
Machen wir auch im Ausland keine Abstriche bei der Qualität des Sprechens.